Stecklingvermehrung

 

Arbeitsmaterialien (algm.):

  • sehr scharfes Messer
  • geeignete Schnittunterlage (z.B. Styroporplatte)
  • reinen hochprozentigen Alkohol (oder Waschbenzin, Spiritus)
  • Feuerzeug
  • geeignete Handschuhe oder andere Utensilien um die Dornen, bzw sich selber vor diesen zu schützen
  • Holzkohlepulver
  • kleines, mit etwas Wasser befülltes Glas (wird nur bei Wolfsmilchgewächsen gebraucht)

 

1.Schritt:

Um eine gute Wurzelbildung zu gewährleisten, ist die günstigste Jahreszeit für eine Stecklingsvermehrung, von März bis Anfang Juni. Der zu vermehrende Steckling sollte mindestens ein Jahr alt sein. Legen sie ihn auf die Styropporplatte, so können die abstehenden Dornen in das Material leicht eindringen und werden nicht beschädigt. Bei länglichen Kakteen schneidet man nicht an der untersten sich verjüngenden Stelle, sondern an dem gut ausgewachsenen Gewebe (also im unteren Drittel).



2.Schritt:

Das zu verwendende Messer (nicht zu klein wählen, nehmen sie ruhig ein großes und sehr scharfes Messer) wird vorher desinfiziert. Die Klinge wird hierbei mit Alkohol abgeflammt. Nun wird das sich verjüngende untere Ende des Triebes, durch einen ( die Betonung liegt hier auf EINEN!!!)  ziehenden Schnitt, abgeschnitten. Somit erhalten wir eine saubere glatte Schnittstelle. Wichtig ist möglichst wenig Druck aus zu üben, damit das Gewebe nicht gequetscht wird.

 

3.Schritt:

Für eine artgerechte Wurzelbildung, schneiden wir die Trennstelle noch konisch zu. Hier zu setzt man etwas höher über der Trennstelle an und schneidet ins fleischige Gewebe in Richtung Mitte des Triebes zur Schnittstelle. So das sie noch etwas Platz zu dem holzigen Gewebe haben. Aus diesem bilden sich dann die Wurzeln.

 

4.Schritt:

Bei Wolfmilchartigen-Gewächsen stellt man den Trieb sofort in das bereitgestellte Glas mit Wasser um sie einerseits ausbluten zu lassen und schnellsmöglich den Saftaustrieb zu stoppen. Mit Holzkohlepulver kann nun die Schnittstelle behandelt werden. Entweder stäubt man sie ein oder taucht sie kurz in das Pulver.



5.Schritt:

Für mindestens 2-4 Tage legt man den Steckling luftig zum trocknen an eine gegeignete Stelle.  Die Schnittfläche sollte in der Zeit niergends aufliegen. Ist der Schnitt abgetrocknet, stellt man ihn aufrecht in ein geeignetes Gefäss, wo er nicht umfallen kann. Somit wird eine natürliche Wurzelbildung nach unten angestrebt. 



6.Schritt:

Nach 2-4 Wochen kann er senkrecht in ein gegeignetes Substrat eingepflanzt werden. Füllen sie den Pflanztopf mit etwas Drainageschicht, um eventuelle Staunässe zu vermeiden und das überschüßige Wasser ablaufen kann. Grobkörniges neutrales Material (z.B. groben Quarzkies oder ähnliches) eignet sich sehr gut. Als nächstes kommt eine kleine Schicht, für den Kaktus geeignetes Substrat hinein. Nun soll unser bewurzelter Pflegeling in das Pflanzgefäß. Lassen sie etwas Platz nach unten für die Wurzeln und füllen den Rest Substrat um den Kaktus in den Topf. Um Hohlräume, vor allem im Wurzelbereich zu vermeiden, stoßen sie den Top vorsichtig auf eine harte Unterlage auf. Somit verdichtet sich das Substrat um den Steckling. Durch leichtes Andrücken der Erde um den Kaktus, erhält er noch zusätzliche Stabilität. Zum Schluß würde ich noch eine kleine Schicht Quarzkies (oder Lavalit) obenauf bringen. Dadurch wird eine Verkrustung der Erdoberschicht und das zu schnelle Ausdunsten verhindert. 



7.Schritt

Für die nächsten 2-3 Wochen wird ihr Pflegeling an einen hellen Platz gestellt, aber direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. In dieser Zeit wird auch nicht gegossen!!! In der vierten Woche können sie sparsam von unten bewässern. Nach den vier Wochen sollte der Kaktus nun an seinen entgültigen Platz. Gewöhnen sie ihn aber langsam an direkte Sonneneinstrahlung.