Vermehrung durch Ableger
Ableger von Kakteen und anderen Sukkulenten gewinnt man durch Ausläufer oder Neutriebe der Mutterpflanze. Somit lassen sich schnell ohne goßen Aufwand viele neue Pflanzen der gleichen Art heran ziehen.
Manche Seitentriebe bilden schon Luftwurzeln und können nach dem Abtrennen und Trocknung der Trennstelle, in für die Pflanzen benötigtes Substrat, eingepflanzt werden.
Längliche Triebe könen durch Abdrehen oder mittels einen scharfen, glatten Schnitt von der Mutterpflanze gelösst werden. Wenn die Pflanzenmasse es hergibt, kann zur besseren Bewurzelung auch rundherum zum Wurzelhals schräg eingeschnitten werden (siehe Stecklingsvermehrung). Letzteres ist dann wie ein Steckling zu behandeln.
Bei vielen Kakteenarten lassen sich die kleinen Triebe sehr leicht durch Drehen entfernen oder fallen schon bei der kleinsten Berührung ganz von alleine ab. Manche Ableger haben schon kleine Wurzelspitzen. Ob nun mit oder ohne Wurzeln, lassen sie die Ableger ein paar Tage abtrocknen. Wenn sie sicher sind, das die Trennstelle gut abgetrocknet ist, kann man sie in trockenes Substrat einpflanzen.
Wenn sie sich nur für ein Substrat (z.B. Kakteenerde) entscheiden, sollte das Pflanzgefäß mindestens 6cm hoch mit Substrat befüllt sein. Ich bevorzuge hier eine dreilagige Schichtung mit verschiedenen Substraten. Als untere Schicht verwende ich Spagnum (siehe Substrat), als mittlere Schicht verwende ich Kakteenerde. Hier hat jeder auch sein eigenes Rezept der Substratmischung, aber die im Fachhandel (bei Kakteenzüchter!) erhältliche schon fertig, gemischte Erde ist hervorragend geeignet. Als leichte Abdeckung kommt eine dünne Schicht Quarzkies, damit die Erde nicht zu schnell austrocknet.
Lange Triebe setzt man etwas tiefer in die Erde und stützt sie mit einem dünnen Stab (z.B. Schaschlikspiese eignen sich hervoragend). Kleine kugelige Ableger kommen nicht so tief in die Erde. Legen sie diese in eine kleine zu vor geschaffene Mulde und häufeln sie etwas Substrat um den Ableger, so das der Wurzelhals gerade so bedeckt ist. In der ersten Woche braucht man noch nicht zu giessen. In der zweiten Woche kann schon vorsichtig von unten das Substrat befeuchtet werden. Die Wurzeln suchen sich den Weg schon noch unten zu dem feuchten Substrat. Im Handel gibt es auch verschiedene Bewurzelungspräparate, welche unterstützend zur Wurzelbildung eingesetzt werden können.
Ab der vierten Woche können sie die Wassergaben erhöhen, so das das Substrat leicht feucht ist. Aber lieber zu wenig giessen als zu viel. Selbst wenn der Kaktus etwas einschrumpelt ist dies nicht weiter schlimm. Zu feuchtes Substrat um den Wurzelhals kann schnell zu Fäulnis führen. Man kann auch mehrere Ableger in einen Pflanzgefäß unterbringen. Der Abstand zu einander sollte aber mindestens 2cm betragen. Eine durchsichtige Abdeckung ist auch nie verkehrt. Stellen sie den Ableger an einem hellen, aber nicht zu sonnigen Standort auf.